Christoph Matschie erinnert an den Fall der deutschen Mauer am 9. November vor 18 Jahren. Der Vorsitzende der SPD Thüringen wirbt für mehr Selbstvertrauen im Umgang mit ostdeutschen Erfahrungen und Ideen. Das hilft auch gegen die Angst vor DDR-Nostalgie, so Matschie, der auch auf die weitergehende historische Bedeutung des Datums hinweist.
"Der Fall der Mauer war keine Stunde null. Wir Ostdeutsche haben uns die Freiheit erkämpft und bringen unsere Erfahrungen und Ideen in ein zusammenwachsendes Deutschland ein.
Wer selbstbewusst mit unserer Geschichte umgeht, braucht auch keine Angst vor DDR-Nostalgie zu haben.
Wir müssen uns nicht verstecken. Selbstbewusste Bürgerinnen und Bürger haben ihre Freiheit erkämpft und danach eine beachtliche Bereitschaft zur Veränderung an den Tag gelegt.
Noch immer haben wir Ostdeutsche besondere Erfahrungen, die wir weiter mit Gewinn einbringen können. Gute Kinderbetreuung und längeres gemeinsames Lernen gehören dazu. Inzwischen lernt dabei der Westen von uns.
Einen anderen Umgang verlangt die weitere Bedeutung des 9. November mit dem Jahrestag der Reichsprogramnacht. Dieses Erbe müssen wir deutschlandweit im Blick behalten. Nie wieder Barbarei heißt für mich auch heute keine Toleranz für die Feinde der Freiheit, Menschlichkeit und Demokratie zu zeigen. Wir brauchen ein Verbot der verfassungsfeindlichen NPD und eine gestärkte Zivilgesellschaft für die politische Auseinandersetzung mit dem Rechtsextremismus."